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Warum hat sich Baunat von Anfang an auf den OnlineVerkauf konzentriert?
Als wir die Marke 2008 gegründet haben, wussten wir, dass sich der Markt langfristig ändern wird. Unsere Hauptzielgruppe waren und sind die „Smart Buyer“, eine Gruppe von Kunden, die hohe Qualität zu einem fairen Preis sucht. Daher war der Fokus auf das Online-Segment für uns die einzig logische Wahl.
Wer den Schmuck dennoch zuerst anlegen möchte, hat die Möglichkeit, das in mehreren Dependancen von Antwerpen bis Hongkong zu tun – diese entsprechen optisch aber nicht den Klischees, die man mit einem traditionellen Juwelier verbindet?
Nun, unsere Filialen sind nicht die traditionellen Juweliergeschäfte, die die meisten Menschen kennen. Tatsächlich handelt es sich um Showrooms, in denen Kunden unsere Modelle sehen und anprobieren können. Ein Besuch findet in einem sehr diskreten und privaten Rahmen statt und ist nur nach Vereinbarung möglich. Die ganze Erfahrung ist viel persönlicher und fühlt sich wie etwas Besonderes an, was Diamantschmuck auch ist.
Das Sortiment ist auch hinsichtlich der Preisspanne interessant: Von einem Weißgold-Ring um 580 Euro bis hin zu einem Modell mit einem 5-karätigen „Fancy Pink“-Diamanten in Tropfenschliff, der fast 3.000.000 Euro kostet, decken Sie eine breite Zielgruppe ab?
Als wir mit Baunat angefangen haben, sind eher kommerzielle Stücke auf den Markt gelangt. Im Laufe der Jahre haben wir immer mehr Anfragen für diese größeren, teureren Stücke erhalten, die man damals nur als Sonderanfertigungen erwerben konnte. Als die Nachfrage immer größer wurde, haben wir beschlossen, sie als festen Bestandteil anzubieten.
Können Sie Ihre Kunden ein wenig genauer beschreiben? In welchen Ländern kommt das Konzept besonders gut an?
Unser Konzept ist in Westeuropa und im Fernen Osten am beliebtesten, in Ländern, in denen hohe Qualität sehr gefragt ist. Wir sprechen ganz unterschiedliche Kunden an – im Allgemeinen sind sie hochgebildet oder unternehmerisch tätig. Wir haben auch immer mehr weibliche Kunden, die selbst einkaufen. Frauen, die sich für ihren Erfolg belohnen und sich etwas gönnen wollen. Heutzutage wählen einige Frauen sogar ihren Verlobungsring selbst aus. Überreicht wird er dann aber meistens immer noch von dem Partner.
Gerade in Bezug auf die High-Jewellery-Kollektion des Hauses – wie lassen sich der Glamour, die Beratung und auch der Service, der normalerweise mit Stücken dieser Preisklasse einhergeht, denn online umsetzen?
Hochwertiger Service ist der Schlüssel. In Kombination mit unserem exklusiven Schmuck bieten wir unseren Kunden den bestmöglichen Service.
Lassen Sie uns ein wenig über das Design sprechen: Wie würden Sie die Ästhetik der Marke beschreiben?
Der Name spricht schon für sich. Er ist aus dem französischen Begriff „Beauté Naturelle” gebildet. Dafür steht die Marke. Die meisten unserer Stücke sind sehr zeitlos und können ein ganzes Leben lang, und darüber hinaus, getragen werden. Wir bieten auch kundenspezifische Designs an, bei denen wir Unikate nach den Wünschen unserer Klienten herstellen. Die Schmuckbranche gilt generell als eher konservativ.
Mit welchen Traditionen muss gebrochen werden? Und: Was ist Ihre Vision für die Zukunft des Marktes?
Mit der aktuellen Pandemie sehen wir, dass sich die Branche bereits verändert. Wir hatten den Vorteil, dass unser visionäres Geschäftsmodell bereits auf Online-Verkauf und hochwertigen Remote-Kundenservice ausgelegt ist. Deshalb konnten wir glücklicherweise kontinuierlich weiterarbeiten.